So many books - so little time

Wöchentliche Rezensionen und Aktionen rund ums Buch und das elektronische Lesen

Still Alice - Lisa Genova

Gerade nach der Oscarverleihung hatte ich große Erwartungen an “Still Alice – mein Leben ohne Gestern”.

Leider wurden sie nicht erfüllt. Der Roman ist in einem sehr nüchternen und sachlichen Ton verfasst, der echte emotionale Momente vermissen lässt. Zwar sind viele Konfliktsituationen im Roman angelegt, diese werden jedoch nicht zu echten Spannungsmomenten ausgebaut.

(Ausführliche Rezension: http://kerstin-scheuer.de/?p=3047)

Die geheimen Leben der Frauen des Baba Segi - Lola Shoneyin, Ilija Trojanow, Susann Urban

Mit „Die geheimen Leben der Frauen des Baba Segi“ legt Lola Shoneyin einen humorvollen, klugen und frechen Debütroman vor. Vor allem in der Charakterzeichnung beweist sie sehr viel Feingefühl und Empathie. Es machte mir eine diebische Freude, mitanzusehen, wie die zunächst scheinbar so klaren Grenzen zwischen Täter und Opfer nach und nach verwischen.

 

„Die geheimen Leben der Frauen des Baba Segi“ ist gleichzeitig eine Analyse der Funktionsweisen einer polygamen Vernunftsehe und eine gute Einführung in die nigerianische Gesellschaft.

 

Für ist der Roman ein echter Geheimtipp. Ich gebe eine klare Leseempfehlung.

 

Bewertung:  ♥♥♥♥♥ Buchtipp!

 

(Ausführliche Rezension: http://kerstin-scheuer.de/?p=2956

 

 

Die Falle: Roman - Melanie Raabe

Melanie Raabe beherrscht das Verwirrspiel mit dem Leser auf eine meisterliche Weise, die mich mehr als einmal an Gillian Flynn denken ließ. Durch immer neue Wendungen entsteht ein Thriller mit echtem Suchtpotential.

Besonders hervorzuheben ist die ausgefeilte, fast schon poetische Sprache von Melanie Raabe, die zunächst so gar nicht zum Genre des Thrillers passen möchte, dann aber doch den ganz eigenen Charme von “Die Falle” ausmacht.

Ein etwas originelleres Ende hätte dem Buch meines Erachtens jedoch besser gestanden.

Buchtipp!

(Ausführliche Rezension: http://kerstin-scheuer.de/?p=2888)

Blogger schenken Lesefreude

Zum Welttag des Buches am 23.04. steigt wieder eine ganz große Buchfete. Auch nehme an der Aktion "Blogger schenken Lesefreude" und Ihr könnte gewinnen.

 

Mehr über die Bücher, die verlose, und zum Gewinnspiel erfahrt Ihr hier: http://kerstin-scheuer.de/?page_id=2879

Revival - Deutschland Random House Audio, Stephen King, David Nathan

Stephen King kennt die Zutaten einer guten Geschichte und er setzt sie auch in “Revival” gekonnt ein. Es ist ein klassischer Stephen King-Roman, mit einem sich langsam aber stetig aufbauenden Spannungsbogen, der schließlich in einem alptraumhaften Finale endet.

 

Andererseits wurde ich aber mit dem Thema nicht richtig warm. Auch hat die Handlung einen sehr harten Bruch, der mich sehr störte.

 

Auch wenn ich es eher zu den schwächeren Werke von Stephen King zählen würde, ist “Revival” trotzdem kein schlechtes Buch.

 

(Ausführliche Rezension: http://kerstin-scheuer.de/?p=2870)

Unter Tränen gelacht: Mein Vater, die Demenz und ich - Bettina Tietjen

Mit “Unter Tränen gelacht – die Demenz, mein Vater und ich” ist Bettina Tietjen ein sehr persönliches und emotionales Buch gelungen, das weder von der medizinische Seite noch ausschließlich vom Schmerz des Abschieds erzählt, sondern von Lebensfreude, menschlicher Wärme und heiteren Stunden berichtet. Für mich war es mehr ein Buch, das Kraft macht und den Blick für die schönen kleinen Momente im Alltag schärft, als ein Buch über Demenz. Ich kann es daher auch Leuten empfehlen, die wie ich keinen persönlichen Bezug zu dieser Krankheit haben.

 

(Ausführliche Rezension: http://kerstin-scheuer.de/?p=2836)

 

 

Fräncis Däncis testete den ICARUS Illumina

Fräncis Däncis testete den ICARUS Illumina und bestätigt leider ein paar meiner Befürchtungen.

Monatsrückblick: März 2015

Was war im März so los?


Was erwartet mich im April?

Allee der Kosmonauten - Anne Krüger

“Allee der Kosmonauten” ist ein Buch der leisen Töne, das den Moment im Leben eines jungen Erwachsenen thematisiert, in dem er sich fragt, ob das nun schon alles gewesen ist und ob man nicht eigentlich mehr aus seinem Leben machen sollte bzw. wollte. Erstaunlich vielschichtig erzählt Anne Krüger  über das Ende von Kindheits- und Jugendfreundschaften, unterschiedliche Lebensentwürfe, den Weg zu sich selbst und das manchmal sehr abrupte Ende der unbeschwerten Zeit als junger Erwachsener und gibt dabei ein nahezu vollständiges Bild des Lebensgefühls jener Zeit Ende der 20er und Anfang der 30er Lebensjahre wieder.

 

Anne Krüger fängt diese Momente mit all ihrer Widersprüchlichkeit aus Melancholie und Traurigkeit aber auch Leichtigkeit und Lebensfreude gekonnt ein.

 

(Ausführliche Rezension: http://kerstin-scheuer.de/?p=2796)

Reckless: Steinernes Fleisch (Reckless, #1) - Cornelia Funke

Nein, es ist mir nicht gelungen, richtig in der Spiegelwelt abzutauchen. Dies lässt Cornelia Funke leider nicht zu.

 

Dabei hat die Geschichte eigentlich Potential. Dies ist immer dort zu erkennen wo sich Cornelia Funke tatsächlich Zeit nimmt, etwas genauer zu beschreiben. Dann aber hatte ich wieder das Gefühl, ganzer Abenteuer beraubt zu werden, weil Dinge in wenigen Sätzen erzählt werden, die ich gerne ausführliche nachgelesen hätte.

Auch die Charaktere boten für mich wenig Identifikationspotenzial und blieben ausnahmslos unscharf und blass. Einige genaue Vorstellung konnte ich von keinem von ihnen entwickeln.

 

Warum Cornelia Funke einen so unglücklichen Aufbau wählte, ist mir vollkommen schleierhaft. Geschickte Erzählkunst sieht anders aus.

 

(Ausführliche Rezension: http://kerstin-scheuer.de/?p=2769)

In 80 Tagen um die Welt - Jules Vernes

Obwohl “In 80 Tagen um die Welt” bereits 1873 erstmals veröffentlich wurde, ist die Sprache nicht so veraltet, dass es anstrengend wäre, der Handlung zu folgen.

 

Reinhard Kuhnert spricht auch dieses Hörbuch wieder in seiner angenehmen, ruhigen Stimme und einem guten Tempo.

 

Die Handlung selbst ist ein kurzweiliger, spannender Wettlauf gegen die Zeit , bei dem man ganz nebenbei einiges über die politischen und gesellschaftlichen Verhältnisse sowie die technologischen Errungenschaften jener Zeit erfährt. Auch wenn ich mit dem Hauptcharakter des Phileas Fogg nicht besonders warm wurde, hatte ich meinen Spass mit seinem Diener Passepartout.

 

Hörenswert!

 

(Ausführliche Rezension: http://kerstin-scheuer.de/?p=2759)

America for sale: von L.A. nach New York: ohne Geld in weniger als drei Wochen einmal quer die USA - Joey Kelly, Ralf Hermersdorf

“America for sale” liest sich flüssig und unterhaltsam und lässt trotzdem noch Joey Kelly dahinter erkennen. Eine besondere Stärke lag für mich in den Landschafts- und Naturbeschreibungen sowie der gehörigen Portion Selbstironie, die man zu meiner Überraschung in “America for sale” findet.

Das Buch beschränkt sich nicht nur auf den reinen Reisejournalismus, sondern streut auch immer wieder autobiografische Elemente  ein.

Gegen Ende geriet es mir aber etwas zu langatmig. Zudem bleibt ein klares Resümee, das ich bei diesem Titel eigentlich erwartet hatte, aus.

 

(Ausführliche Rezension: http://kerstin-scheuer.de/?p=2736)

Hörbuchtipp!

Er ist wieder da - Vermes Timur

Dieses Hörbuch will vor allem eins; nämlich unterhalten. Das macht es ganz beispielhaft. Ich habe mehr als einmal laut gelacht.

Christoph Maria Herbst gibt einen sehr überzeugenden Hitler. Ich empfehle daher ausdrücklich das Hörbuch.

 

(Ausführliche Rezension: http://kerstin-scheuer.de/?p=2724)

Acht Tage bis Montag - Emil Hakl, Kraetsch Mirko

Obwohl es schon etwas Arbeit war, “Acht Tage bis Montag” zu lesen, gefiel mir die unkonventionelle Art des Erzählers im Nachhinein doch recht gut. Emil Hakl sprengt die Grenzen des klassischen Romans, wie sein Protagonist die gesellschaftlichen Konventionen überwinden möchte.

Er erzählt in einem sehr reduzierten Sprachstil, was die Orientierung bisweilen etwas erschwert.

Nichtsdestotrotz ist es ein schönes Buch, das sich bei mir jedoch erst einmal etwas setzen muss, bevor ich die eigentliche Kunst darin erkennen konnte. Einzig das Ende war mir etwas zu schwach.

(Ausführliche Rezension: http://kerstin-scheuer.de/?p=2691)

Lyrische Alltagsinspiration

Seit knapp einer Woche begleitet mich in meiner Handtasche stets ein dünnes Lyrik-Büchlein. Immer dann, wenn mich der Alltag zu einer Zwangspause verdonnert, nehme ich es zur Hand und stöbere ein wenig darin. Mal spricht mich ein frecher Reim an; mal verweile ich bei einer intelligenten Wortmalerei. Dies variiert ganz nach Tagesform, Stimmung und Situation; genau wie das, was ich hineininterpretiere.

 

Es zaubert mir beispielsweise ein Lächeln ins Gesicht, wenn ich nach 10 Stunden Büroarbeit mit meinen Zutaten für ein schnelles Abendessen mal wieder die Supermarktkasse erwische, an der Papierrolle für die Bons gewechselt werden muss.
Oder es bringt mich selbst dann noch zu philosophischem Nachdenken, wenn mir die S-Bahn direkt vor der Nase wegfährt, obwohl ich ohnehin schon spät dran bin.

 

Das Büchlein, das mir meinen Alltag derzeit so versüßt, heißt „VOLL-VER-DICHTET – 66 Kurze“ und stammt von der Wahlkalifornierin Jennifer Hilgert.
Es enthält Reime, Kindermünder, Sprüche und Aphorismen, die mal zum Schmunzeln und mal zum Nachdenken einladen. Mit nur wenigen Zeilen Länge sind sie perfekt, um die kleinen Pausen im Alltag damit zu verbringen.

Aus den Versen von Jennifer Hilgert spricht eine verspielte Liebe zur Sprache. Geschickt jongliert sie mit Worten und lässt daraus vollkommen neue Gebilde entstehen. Versmaß und Länge der kurzen Texte variieren ebenso wie Schriftart und Thematik. Fast schon erscheint es, als sei „VOLL-VER-DICHTET – 66 Kurze“ lediglich eine lose Sammlung schnell nebenbei festgehaltener Einfälle, Momente und Beobachtungen. Doch was zunächst so mühelos leicht wirkt, entpuppt sich bei näherem Betrachten oft als klug arrangiertes Wortspiel mit hintergründigem Humor. Ernst und Spielerei reichen sich hier die Hand. Wunderschöne Bildsprache frei von jedem Kitsch findet sich ebenso wie freche, gerade heraus formulierte Reime. Die Vielschichtigkeit der knappen Verse beschäftigt mich meist auch dann noch, wenn das Büchlein geschlossen, der Einkauf bezahlt oder die nächste S-Bahn bestiegen ist.

 

Wer mehr über Jennifer Hilgert erfahren möchte, dem sei übrigens das Clue Writing-Interview empfohlen: >>Klick<<

 

Und das Beste zum Schluss:
„VOLL-VER-DICHTET – 66 Kurze“ gibt es zum Welttag des Buchs am 23.04.2015 bei mir zu gewinnen!

 

 

Wer nicht so lange warten möchte, findet das Buch auch bei epubli.

 

Monatsrückblick: Februar 2015

So schnell ist also ein weiterer Monat zu Ende. Aber gut: Er war ja auch ein kurz.

 

Bücher

Lesetechnisch war der Februar für mich trotzdem sehr erfolgreich. Ich hatte bzw. habe einen richtigen Lauf. 5 Bücher und 3 Hörbücher sind es doch tatsächlich geworden. Das liegt deutlich über meinem persönlichen Durchschnitt.

Dabei bin ich direkt mit einem “Schwächling” in den Februar gestartet. “Unterwerfung” von Michel Houellebecq hat mir so gar nicht gefallen. Danach aber lief es echt gut. Am Besten hat mir in diesem Monat “Tanz auf Glas” von Ka Hancock gefallen , das ich für die Leserlieblingsbuchchallenge empfohlen bekam. Danke, Evelyn von “Books in my World” für diese tolle Empfehlung!

Die habe ich übrigens um ein 13. Buch erweitert: ich möchte nun auch “Das Schneemädchen” von Eowyn Ivey lesen. Ich meine, Hadassa von “Fragmentage” hätte es mir empfohlen. Es hat aber der Rezension von Jan von “Lost Pages” benötigt, um es auf meine Leseliste zu setzen.

 

Blog

Wie Ihr seht, hat sich an meinem Blogoutfit erneut etwas getan. Ich habe mich nun für ein Theme im Flickr-Stil entschieden und die Design weiter reduziert. So bin ich nun endgültig zufrieden. Ich verspreche Euch also, erst einmal keine weiteren Änderungen. Es sei denn, mir wird wieder langweilig. ;-)

Dem könnt Ihr aber vorbeugen, indem Ihr Euch an meiner Lieblingsleseplatz-Reihe beteiligt. Das Teilnahme-Formular gibt es >>hier<<. Ich weiß aber, dass Ihr das sowieso tut, denn es war im Februar die Seite meines Blogs, die am meisten aufgerufen wurde.

Daneben haben Euch im letzten Monat vor allem meine Rezension zu “Binewskis – Verfall einer radioaktiven Familie” von Katherine Dunn und mein Beitrag zu meinen 8 liebsten Buch-Apps interessiert.

 

Folgen

Auch in Sachen Social Media habe ich wieder eine Änderung zu vermelden: Ich bin nun nicht mehr bei Facebook. Weder privat noch mit dem Blog. Die neuen Datenschutzbestimmungen haben mich zu diesem Schritt bewogen. Ich denke, es gibt genug andere Möglichkeiten, “So many books – so little time” zu folgen.

Bei Twitter läuft es dafür derzeit sehr gut. Ich habe im Februar die 200-Follower-Grenze geknackt und bin etwas stolz. Schön, dass sich so viele für meine Themen interessieren. Hier geht es zu meinem Account: >>klick<<

Ach, ja. Wo wir gerade bei “folgen” sind: Durch das neue Theme hat sich auch mein RSS-Feed verändert. Wer sich also in der letzten Zeit etwas gewundert hat, weshalb er oder sie keine Feeds mehr von mir zu lesen bekam, sollte diesen noch einmal neu abonnieren. Tut mir echt leid, dass ich Eure Geduld da etwas strapaziere. Ich gelobe, wie gesagt, Besserung.

 

Gewinnspiel

Bei mir wird es bald wieder etwas zu gewinnen geben, denn ich habe “so many books – so little time” zur Aktion “Blogger schenken Lesefreude” zum Welttag des Buches angemeldet.

Die Bücher-Akquise lief sehr gut. Ich habe schon zwei Bücher, die ich an Euch verlosen darf. Eines davon habe ich bereits bei Twitter und Instagram verraten: Ich werde “Binewskis – Verfall einer radioaktiven Familie” verlosen, weil es mir so außerordentlich gut gefiel. (An dieser Stelle sage ich noch einmal vielen Dank an den Berlin Verlag, der mir nicht nur dieses Buch spendierte, sondern auch noch gleich ein Rezensionsexemplar von “Wir sind nicht wir” von Matthew Thomas obendrauf legte!)

Das andere Buch werde ich wahrscheinlich in den nächsten Tagen bekannt geben. Etwas Spannung muss ja noch bestehen bleiben. ;-)

 

Nun interessiert mich aber natürlich auch, wie der Februar für Euch gelaufen ist. Hatte Ihr auch einen so guten Lauf wie ich? Habt Ihr neue Lieblingsbücher entdeckt? Und wer macht alles bei “Blogger schenken Lesefreude” mit?

Ich lese gerade

Tintenblut (Tintenwelt, #2)
Cornelia Funke